Netvibes: ein Tool für Informationsmanagement
Seit einigen Jahren ist der Begriff Library 2.0 in aller Munde. Eine Vielzahl von Publikationen widmet sich dem Thema. Das Web 2.0 – das Mitmachweb – soll auf die Bibliotheken übertragen werden. Dieses «Mitmachen» umzusetzen gestaltet sich jedoch als schwierig und wird kaum angewendet. Dagegen können einige Web2.0-Tools relativ einfach von Bibliotheken genutzt werden, um verschiedene Dienstleistungen zu erbringen und vielfältige Inhalte auf den jeweiligen Websites darzustellen. Eines dieser Werkzeug ist Netvibes. In diesem Artikel wollen wir aufzeigen, wie dieser Dienst für eine Bibliothek genutzt werden kann.
Mit Netvibes (www.netvibes.com) lassen sich auf einfache Weise personalisierte Startseiten im Internet zusammenstellen.
Der Nutzer kann in selbst gestalteten Modulen RSS-Feeds, E-Mail-Nachrichten, Suchfelder von Suchmaschinen, Podcasts, Bookmarks von delicious (www.delicious.com/geobib), Flickr-Fotos, To-Do-Listen, Notizzettel, Wettervorhersagen und viele andere dynamische Inhalte auf einer Seite zusammenfassen und per Drag & Drop in Spalten und Tabs ordnen. Wird der Browser geöffnet und ist die selbst zusammengestellte Netvibes-Seite als Startseite definiert, sind auf einen Blick alle relevanten und interessanten Meldungen sichtbar.
Bibliotheken nutzen Netvibes auch als Dienst für ihre Benutzer. Übersichtlich auf einer Seite zusammengestellt können alle wichtigen Informationen gefunden werden.
Beispiele:
– University of Sheffield Library: www.netvibes.com/universityofs...
– Dublin City Public Libraries: www.netvibes.com/dublincitypub...
– Literaturverwaltung im Fokus: www.netvibes.com/literaturverw...
– Virtuelle Genderbibliothek Berlin:www.netvibes.com/genderbibliothek#Genderbibliothek
– internet library subsaharan Africa (ilissAfrica): www.netvibes.com/ilissafrica
Im Folgenden zeigen wir, wie die Bibliothek des Geographischen Instituts der Universität Zürich eine Netvibes Seite erstellt hat, die ihren Mitarbeitenden und Studierenden die jeweils neusten Inhaltsverzeichnisse der für sie relevanten Zeitschriften auf einen Blick darstellt.
1. Netvibes öffnen und einrichten
Als Erstes wird www.netvibes.com gestartet. Durch einen Klick auf «Einloggen» oben rechts öffnet sich eine neue Seite, wo auf der rechten Seite auf «Registrieren» geklickt werden kann.
Nachdem Nutzername, E-Mail-Adresse und Passwort ausgefüllt sind, erhält man ein E-Mail von Netvibes mit einem Link, um die Registrierung abzuschliessen und das Benutzerkonto zu aktivieren.
Beim ersten Öffnen der registrierten Seite klickt man oben rechts auf das aufklappbare Menu Dashboard und wählt «Neu».
In den folgenden Schritten gibt man dem Dashboard einen Namen, wählt ein passendes Bild, ändert die Einstellungen und passt das Layout den eigenen Wünschen an.
2. Inhaltsverzeichnisse hinzufügen
Sobald alle personalisierten Einstellungen vorgenommen worden sind, wird das Dashboard mit Inhalten gefüllt. In diesem Fall mit den Inhaltsverzeichnissen von geografischen Fachzeitschriften.
Dazu wechselt man auf die Webpage von JournalTOCs: www.journaltocs.hw.ac.uk.
Dort klickt man rechts in «view all» bei Top Subjects und dann, in unserem Beispiel, auf «Geography». Alle Zeitschriften, deren Inhaltsverzeichnisse dargestellt werden sollen, werden ausgewählt. Danach wird in der oberen Leiste auf «Search» geklickt.
Durch Anklicken der Zahl der gewählten Journals («You are following x Journals») öffnet sich die Seite mit den ausgesuchten Zeitschriften. Ganz unten, am Ende der erstellten Liste wählt man «Save & Export.
Die Datei wird nun auf der Harddisk
des Computers abgelegt. Wichtig ist es,
sich den Namen der Datei und den
Speicherort zu merken.
Zurück in Netvibes wird mit Klick auf «Inhalte hinzufügen» und «Feed hin zufügen» ein Eingabeschlitz geöffnet. Darunter erscheint: «OPML: Importieren». Damit importiert man die aus Journal-TOCs exportierte Datei und erhält alle Inhaltsverzeichnisse der ausgewählten Zeitschriften im Dashboard als RSS-Feed. Dadurch werden sie automatisch aktuell gehalten.
Mit Drag & Drop können die einzelnen Module innerhalb des Dashboards verschoben und nach eigenen Präferenzen angeordnet werden. Zeitschriften, welche nicht in Journal-TOCs aufgeführt sind, können von Hand mithilfe ihrer RSS-Feeds beigefügt werden.
Will man nun die Inhalte öffentlich stellen, klickt man im neu erstellten Tab auf das kleine Dreieck rechts, worauf sich darunter ein Fenster öffnet. Hier den Button «Share» wählen und unter dem Reiter «Auf ihrer persönlichen Seite an zeigen» den Link kopieren. Dann in der oberen rechten Ecke Dashboard öffnen und «Dashboard verwalten» wählen. Da klickt man auf die betreffende Seite und wählt den Button «Ihre öffentliche Seite aktivieren». Speichern und nun sind die erstellten Seiten von überall her einsehbar.
Die von uns erstellte Seite sieht so aus: www.netvibes.com/geobib
3. Weitere Ideen zum Einsatz in Bibliotheken
Sehr nützlich kann der Einsatz von Netvibes in Schulungen sein, indem dort mit den jeweils neusten Einträgen die Veranstaltung ergänzt und aktuell gehalten werden kann.
Auf www.netvibes.com/geobibik bieten wir den Studierenden weitere Informationen zu Informationskompetenz an.
www.netvibes.com/literaturverwaltung ist ähnlich aufgebaut und gibt weitere Möglichkeiten zur Literaturverwaltung an.
Ausserdem ist es möglich die gesammelten Links von Delicious in Netvibes übersichtlicher darzustellen wie z.B. die Mediothek IBM. (www.netvibes.com/mediothek_ibm#Links_auf_delicious)
4. Fazit
Aus unserer Sicht ist Netvibes ein nützliches Web 2.0 Tool für Bibliotheken. Es bietet umfangreiche Möglichkeiten,um Inhalte anzuzeigen, welche die Nutzer bei ihrer Informationsbeschaffung und weiterverarbeitung unter stützen können.
Die relativ einfache und leicht verständliche Anwendung macht es auch für Bibliotheken mit eingeschränkten personellen Ressourcen möglich, in nützlicher Zeit einen Mehrwert zu schaffen.
Wir können uns nur Prof. Dr. Rudolf
Mumenthaler anschliessen, der auf
seiner Homepage (http://ruedimumenthaler.ch/) unter dem Titel «No
New Technologies in Libraries»
schreibt: «...the technologies are already here, libraries have now the task to
use them in order to create new academic services and products.»
Abstract
- Français
Le terme Library 2.0 est sur toutes les lèvres depuis quelques années. A tel point que l’on ne compte plus les publications qui lui sont consacrées. Les bibliothèques doivent elles aussi se mettre au Web 2.0, ou «Web participatif». Mais mettre en œuvre une telle participation dans toutes ses dimensions ne va pas de soi. En revanche, certains outils du Web 2.0 peuvent être relativement facilement utilisés par les biblio-thèques pour servir diverses prestations et présenter des contenus variés sur leur homepage.
L’un de ces outils s’appellent Netvibes (www.netvibes.com) et permet de configurer de manière simple des pages internet personnalisées. L’utilisateur peut rassembler et classer par drag & drop, en colonnes et tabs, de nombreux contenus dynamiques ainsi que des modules RSS- Feeds, actualités E-mail, champs de recherche pour machines de recherche, podcasts, bookmarks de delicious (www.delicious.com/geobib), photos Flickr, listes de tâches, prévisions météo, etc. Lorsqu’on ouvre le browser et que les pages Netvibes que l’on a composées soi-même sont définies comme homepage, alors toutes les informations pertinentes et intéressantes apparaissent en un clin d’œil. Des bibliothèques utilisent également Netvibes comme service pour leurs usagers, qui disposent ainsi de toutes les informations importantes sur une seule page. L’utilisation de Netvibes peut également être très utile dans les cours de formation: les nouvelles entrées concernant la session y viennent compléter les informations existantes, ce qui permet de maintenir la page à jour et de lui conférer un certain dynamisme.