Kommentare Abstract
2018/2 Automatisierung: Versprechen oder Drohung?

Welche Welt für unsere Maschinen?

Kommentare Abstract

Der Wunsch nach Automatisierung ist nicht neu; Automaten und andere, auf quasi magische Weise mit Leben behaftete Maschinen begegnen uns zahlreich in der griechischen, jüdischen und chinesischen Mythologie. Genau gleich alt ist aber auch die Angst vor einer robotischen Apokalypse.

Ob es sich nun um mechanische Automaten handelt, die eine Reihe von sequentiellen Operationen ausführen, oder um Bots, die uns aus den Tiefen des Internets unsere via Chat platzierten Fragen beantworten; die Effizienz dieser realen und virtuellen Maschinen löst unterschwellige Ängste aus. Eine dieser Ängste ist sehr konkret: den Arbeitsplatz zu verlieren.1Im November 2017, anlässlich des ersten «Digital Day» in der Schweiz, präsentierten zahlreiche Aktionen die Möglichkeiten der digitalen Technologien. Dieser Tag war auch eine Gelegenheit, über die Gefahren zu diskutieren, die eine exzessive Robotisierung für unsere Gesellschaft darstellen kann.2

In unseren I+D-Berufe sind wir mit einer zunehmenden Automatisierung unserer Aufgaben konfrontiert. In Bibliotheken ist die RFID-Technologie mittlerweile Standard, um Ausleihe und Rückgabe zu erleichtern, doch dringen immer weitere Techniken in unser Leben ein, um uns bei bestimmten Aktivitäten zu unterstützen. Beispiele sind Gesichtserkennungs-Tools für Bilder, Data-Mining-Software und Spracherkennung (speech to text), die uns helfen dokumentarische Objekte zu beschreiben und zu erschliessen, oder Roboter, die Katalognutzenden Lektüre empfehlen und einfache Fragen von Kunden beantworten.

Die verstärkte Automatisierung repetitiver Aufgaben ist meiner Meinung nach willkommen, um uns von bestimmten Aufgaben zu entlasten, was anderen (interessanteren) Tätigkeiten zugute kommt. Doch müssen wir die Kontrolle über die gesamte dokumentarische Kette behalten, damit einerseits das Werkzeug im Dienste des Menschen bleibt, und andererseits damit unser Know-how nicht verloren geht, falls wir die Technologie nicht mehr einsetzen können.
Angesichts der Angst, eines Tages durch künstliche Intelligenzen ersetzt zu werden3 oder schlimmer noch, dass einer von ihnen mit unserem Leben spielt und globales Chaos verursacht, müssen wir von Zeit zu Zeit zurücktreten und darüber nachdenken, wohin wir gehen wollen mit unseren Maschinen.

Kern Gilliane 2012

Gilliane Kern

Master of Science en Information documentaire en 2011 à la Haute école de gestion de Genève, conjointement avec l’École de bibliothéconomie et des sciences de l'information (EBSI) de l'Université de Montréal.

Archiviste et conseillère en gestion documentaire depuis 2012 pour la société docuteam, elle est membre de la direction et responsable en Suisse romande des projets de gestion de l’information, du Service intercommunal d’archivage dans le canton de Neuchâtel (SIAr) et représentante des activités en archivage électronique.

Elle fait partie du comité de rédaction d'arbido depuis 2014 et du comité de l’Association des archivistes suisses (AAS) depuis 2015.

Sous le pseudo Gilliane, elle est aussi wikimédienne et cherche à optimiser le travail des archivistes (et autres professionnel·le·s GLAM) par les outils Wikipédia, Wikidata, Wikimedia Commons et Wiktionary.