Kommentare Abstract
2007/3 Überlieferungsbildung – Zusammenarbeit und gemeinsame Verantwortung für Transparenz

Einleitung

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Andreas Kellerhals

Präsident VSA-AAS

Direktor Schweizerisches Bundesarchiv Bern

Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Leserinnen und Leser

Überlieferungsbildung ist eine Kernverantwortung der Archivarinnen und Archivare. Sie entscheidet über das Bild, welches sich die Zukunft von unserer Zeit machen können wird. Sie ist eng mit der Bewertung verbunden, der Entscheidung über die Archivwürdigkeit, geht aber insofern über diese hinaus, als selbst eine positive Bewertung nichts bewirken kann, wenn die archivwürdigen Unterlagen nicht auch archiviert werden (können).

Insofern bündelt sich in diesem Begriff der Überlieferungsbildung eine ganze Reihe von professionellen Tätigkeiten. Der VSA-AAS bemüht sich, eine umfassende, aber nicht überbordende Überlieferungsbildung zu gewährleisten oder zumindest die Archive sowie die Archivarinnen und Archivare in die Lage zu versetzen, eine solche zu garantieren und zwar in Zusammenarbeit und in einer transparent nachvollziehbaren Art und Weise.

Mit dieser Themennummer präsentiert die VSA-AAS-Denkgruppe Koordination Überlieferungsbildung eigene Überlegungen und Erfahrungen, welche durch ausländische Beiträge ergänzt werden.

Wir haben uns bemüht, hier einen breiten Strauss an Meinungen zu sammeln, denn das Ziel ist (noch) die Animation der Diskussion, aus der anschliessend eine handlungsleitende Strategie für den VSA-AAS resultieren soll.

Nächste Möglichkeit, diese Diskussion weiterzuführen, wird die Fachtagung im Frühling 2008 sein. Wenn wir hier work in progress vorstellen, so hoffen wir auch auf angemessene und freuen uns über konstruktive Reaktionen.

Die Arbeit der Denkgruppe und die Produktion dieses Heftes sind durch unvorhergesehene krankheitsbedingte Abwesenheiten geprägt worden. Wir sind deshalb besonders froh, dass das rechtzeitige Erscheinen doch möglich geworden ist und hoffen, dass der vorliegende Inhalt auf ein branchenübergreifendes Interesse stösst.

Ein herzliches Danke geht an alle Autorinnen und Autoren, die hier mitgewirkt haben, ausserdem an Rodolfo Huber, welcher die Kontakte mit Italien geknüpft und geholfen hat, die sprachlichen Barrieren zu überwinden, sowie auch an unseren Chefredaktor Daniel Leutenegger, welcher alle Verzögerungen durch einen Sondereinsatz wieder wettmachen musste.

Damit ist VSA-AAS-seitig die Stabsübergabe zwischen der bisherigen Verbandsredaktorin, Bärbel Förster, und dem neuen Verbandsredaktor vollzogen; ab jetzt wirkt Frédéric Sardet, Stadtarchivar von Lausanne, für den VSA-AAS (vgl. arbido-newsletter vom 8. Juni 2007) als verantwortlicher Redaktor. Bärbel Förster danken wir auch an dieser Stelle noch einmal für ihren ausserordentlichen Einsatz.

Andreas Kellerhals Geneve2010

Andreas Kellerhals

Andreas Kellerhals ist seit dem 1. November 2004 Direktor des Schweizerischen Bundesarchivs. Er hat Neuere Allgemeine Geschichte, Architekturgeschichte und Staatsrecht studiert. Er beschäftigt sich schwerpunktmässig mit Themen der digitalen Archivierung und des Informationsmanagements. Seine letzte Publikation hat sich mit der Zukunft des Archivs befasst: Kellerhals, Andreas, «Les Archives à l’ère de la société de l’information: entre tradition et modernité», in: Servais, Paul und Mirguet, Françoise, L’archive dans quinze ans: Vers de nouveaux fondements, Louvain, 2015.