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Mobile Kommunikationsgeräte haben unseren Alltag erobert. Gerade bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind sie das dominante Kommunikationsmittel, um sich zu unterhalten und zu informieren. Bei Jugendlichen wird nur das Informations- und Unterhaltungsangebot wahrgenommen, das auf den kleinen Bildschirmen der Smartphones und Tablet-PC angeboten wird und mit zwei Klicks aufgerufen werden kann. Auf diese Entwicklung haben sich auch Verlage, Musik- und Videoproduzenten eingestellt, wie das sprunghaft zunehmende digitale Angebot zeigt.
Bibliotheken sind in ihrer traditionellen Vermittlungsrolle herausgefordert. Gelingt es ihnen nicht, ein digitales Angebot für diese Zielgruppen bereitzustellen, werden Verlage und Unterhaltungsindustrie direkt das Geschäft mit dem Kunden machen wollen. Zeitungsverlage und Musikindustrie stecken mitten in diesem Umbruch, die Downloadzahlen aus dem Internet sind ein unumkehrbares Indiz.
Viele Bibliothekarinnen nehmen diese Entwicklung hin zum virtuellen Angebot auf die leichte Schulter. Die Anbieter von Bibliothekssystemen werden es mit neuen Funktionalitäten schon richten. Diese Sichtweise lässt ausser Acht, dass sich auch bei der Entwicklung von Software und bei der Datenhaltung neue Konzepte durchsetzen. Der modulare Ansatz der Software war gestern, heute ist die Software ein «Baukasten» möglicher Funktionalitäten, die nach Bedarf für die jeweilige Bibliothek ausprogrammiert werden wird. Neu wird Software als ein unterstützender Teil des Arbeitsprozesses verstanden. Nutzerbedürfnisse können sich ändern, daher muss die Software nicht funktionsbezogen, sondern prozessorientiert konzipiert werden (Software as a service).
Auch die Datenhaltung unterliegt einer neuen Sichtweise. Die Datenhaltung entfernt sich vom traditionellen Modell der «Bibliothekskärtchen» hin zu neuen Datenhaltungsmodellen wie «Linked Open Data», die aus der Welt des World Wide Web kommen. Dies verlangt dann einen anderen Evaluationsprozess für die Generation der Bibliothekssysteme nach Aleph und Virtua, denn diese Dienste werden nicht einfach von den Softwareproduzenten im Prospekt angeboten, sie müssen von den Bibliotheken ausdrücklich eingefordert werden.
Dies bedingt aber auch ein vertieftes technisches Verständnis für die auf uns zukommenden Technologien, die erst dann erfolgreich wirksam werden können, wenn in den Bibliotheken Leute sitzen, die die neuen Nutzungsgewohnheiten ihrer Bibliotheksnutzer verstehen und die die technischen Möglichkeiten in Konzepte und Arbeitsprozesse umsetzen können.
Das verlangt nach neuen Konzepten, die die neuen Möglichkeiten, die einerseits die sich jetzt entwickelnden Technologien aufgreift und anderseits auf die die neuen Nutzergewohnheiten der mobilen Nutzer eingeht.