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«Privatarchive» – hinter diesem Begriff verbergen sich zahlreiche unterschiedliche Institutionen: vom grossen und komplexen Archiv eines globalen Unternehmens mit verschiedenen Standorten bis zum überschaubaren Archiv eines einzelnen Privatmanns. Auch Partei- und Verbandsarchive, Presse-, Rundfunk- und Filmarchive, Literatur- und Wissenschaftsarchive oder Kirchenarchive gehören dazu – wieweit man den Begriff fassen will, ist letztlich Definitionssache.
In der archivfachlichen Literatur ist darum eher eine Klassifizierung der Archive nach Trägern üblich als der Gebrauch des Begriffs «Privatarchiv». Nicht zwingend bildet ausserdem jedes «Privatarchiv» eine eigene Institution, auch öffentliche Archive verwahren «Privatarchive» – denken wir nur an die zahlreichen Nachlässe, die in den Staatsarchiven (aber auch in Bibliotheken) aufbewahrt werden.
Daneben gibt es in der Schweiz mehrere Institutionen, die sich der Sammlung
eines bestimmten Typs von Privatarchiven widmen: z.B. das Archiv für Zeitgeschichte der ETH Zürich, das Schweizerische Wirtschaftsarchiv, das Schweizerische Literaturarchiv oder die Archives de la vie privée. Im VSA beschäftigen sich zwei Arbeitsgruppen mit «Privatarchiven»: die AG Archive der privaten Wirtschaft und die AG Geistliche Archive. Die vielfältigen Initiativen dieser Arbeitsgruppen könnten durchaus den Inhalt eines eigenen Themenhefts bilden.
Das vorliegende Heft widmet sich dem weiten Thema der «Privatarchive», ohne den Begriff einzugrenzen. Neben Beiträgen, die sich dem Thema von eher theoretischer Seite nähern, stehen Berichte aus ganz unterschiedlichen Institutionen und über zwei Projekte, die sich der Sammlung und Edition von Privatdokumenten bzw. der Schaffung von Filmporträts widmen. Ausserdem stellen wir Ihnen einige neue Masterarbeiten vor, die sich mit dem Thema «Privatarchive» auseinandersetzen.