«Sehr geehrter Herr Sauerländer...»
«... Ich lege noch einen zweiten – mehr privaten Brief bei, da ich noch über eine andere Angelegenheit mit Ihnen sprechen möchte (...) Mein Mann hat ein sehr reizvolles und gutgelungenes Jugend- buch fertig, an dem ich so völlig unbeteiligt bin, dass ich es keinesfalls unter meinen Namen nehmen kann und will. Es ist wiederum sehr umfangreich, zirka 500 Manuskriptseiten. Der Spielplatz ist die Adria, Jugoslawien, Kroatien. Zeitdauer drei Wochen. 1. Mittelpunkt eine Bande elternloser, verwahrloster, verstrolchter Kinder. 2.Mittelpunkt ein Mädchen. Titel, wahrscheinlich Die rote Zora und ihre Bande. (...)
Das ganze ist sehr farbig, lebendig, gar nicht ‹gruslig› oder ‹brutal›. Ich habe es soeben mit dem grössten Vergnügen gelesen und verspreche mir einen grossen Erfolg – auch früher oder später – filmisch davon. Mein Mann vertritt ja die These zurück zu den erlebnisreichen, langen, episch breiten Jugendbüchern. Weg von der leichten, fixen Kästner-Art. Also Stil Mark Twain, Dickens, Lederstrumpf usw. Es ist ein Buch für 12–16jährige und weiter hinauf. In zirka 14 Tagen ist es verlagsfertig.»