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I+D-Fachleute – kompetent in der Gegenwart, unverzichtbar in der Zukunft

2007 / 1
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Seit Einführung der I+D-AssistentIn und der I+D-SpezialistIn, den gemeinsamen Ausbildungen der drei Bereiche Archiv, Bibliothek und Dokumentation, sind sechs Jahre vergangen. Das Fazit ist ernüchternd: Das Berufsbild der I+D-AssistentIn ist in der Praxis schlecht verankert, und die Fachhochschulausbildung steht in Konkurrenz zur Berufslehre. Im Rahmen der neuen Bildungsverordnung I+D bietet sich nun eine grosse Chance, diesem Zustand ein Ende zu setzen und neue Wege zu gehen.

Die Berufslehre zur I+D-AssistentIn stiess auf ungünstige Voraussetzungen. Als Lückenbüsserin musste sie für die bisherige verbandsinterne Diplomausbildung herhalten – eine Rolle, der sie nicht gerecht werden konnte, da das Umfeld nicht genügend vorbereitet war. Weder wurde bei der Einführung seitens der Verbände ein einheitliches Berufsbild kommuniziert noch aktiv für den neuen Beruf Werbung gemacht. In der Praxis fehlten entsprechend die Vorstellungen darüber, was I+D-AssistentInnen überhaupt können, welche Fähigkeiten und Fachkompetenzen sie mitbringen. Die Berufslehre war deshalb wenig reizvoll, da Perspektiven und Karrieremöglichkeiten weitgehend fehlten.

Wie lässt sich ein neuer Beruf in der Praxis etablieren, der bisherige Ausbildungen nicht ersetzen kann und daher auch nicht recht in bestehende Betriebsstrukturen zu passen vermag?

Um einen nachhaltigen Arbeitsmarkt für die neuen I+D-AbsolventInnen zu schaffen, müssen die ABD-Stellen ihre Strukturen und Arbeitsprozesse überdenken und auf die neuen Fachkräfte ausrichten. Ansonsten wird es den Betrieben spätestens in zehn Jahren an qualifiziertem Personal fehlen, weil dann nicht mehr in genügendem Ausmass auf Verbandsdiplomierte zurückgegriffen werden kann. Von einem Umdenken in den Betrieben profitieren folglich nicht nur die Arbeitnehmenden, sondern vor allem auch die Betriebe selbst als attraktive Arbeitgeber. Dabei ist es allerdings die Aufgabe der Berufsverbände, den Betrieben die notwendige Unterstützung zu bieten und eine aktive Informationspolitik einzuschlagen. Ebenso ist es Aufgabe der Berufsverbände, zukunftsfähige Ausbildungsgänge zu entwickeln und deren Abgrenzungen untereinander intensiv zu diskutieren.

Mit der neuen Verordnung und dem neuen Bildungsplan zur Berufslehre Fachfrau I+D/Fachmann I+D (Ex-I+D-AssistentIn) liegen nun die Grundlagen für eine solche Diskussion vor. Dank der Einbindung von Fachpersonen aus Archiven, Bibliotheken und Dokumentationsstellen können die beiden Dokumente bereits jetzt auf eine breite Unterstützung in der I+D-Welt zählen. Sie werden zukünftig beim Aufbau weiterer I+D-Berufe als Basis dienen. Auf diese Weise lässt sich ein konsistentes Gesamtkonzept entwerfen, wobei die verschiedenen Ausbildungslehrgänge nicht mehr länger in Konkurrenz zueinander stehen, sondern das Potenzial jeder einzelnen Stufe voll ausgeschöpft werden kann.

Während der verbandsinternen Vernehmlassung vom 1. März bis 16. April 2007 haben Sie nun die Chance, sich mit dem neuen Bildungsplan kritisch auseinanderzusetzen und sich zu den inhaltlichen Kriterien zu äussern.

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Präsident BIS, Vorsitzender der Ausbildungsdelegation I+D