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Menschenrechte in Schweizer Informations­einrichtungen

2009 / 2
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Der 24. Juni 1859 sah mit der Schlacht von Solferino den Einsatz von 33o 000 Menschen, der als Ereignis in der allgemeinen Erinnerung bleibt, ohne das weder die Gründung des Internationalen Roten Kreuzes noch die erste Genfer Konvention (22. August 1864) möglich geworden wäre. Gerade diese Gegensätzlichkeit der Ereignisse lässt uns kritisch gegenüber den Taten unseres eigenen Geschlechts werden. Die andauernde Entrüstung darüber ist eines der wichtigsten Elemente, die Kritik hervorruft, ohne die sich unsere politischen, gesellschaftlichen und ökonomischen Systeme nicht weiterentwickeln oder gar ändern würden.

150 Jahre nach der Schlacht von Solferino, 60 Jahre nach der Unterzeichnung der Genfer Abkommen vom 12. August 1949 eilen die «Sanitäter», wie dies in einem der Beiträge erwähnt wird, weiterhin durch eine Welt, in der die Werte westlicher Demokratien einander gegenüberstehen und gleichzeitig Kriegszustände, Ungerechtigkeiten und Willkür fortbestehen.

Die arbido-Redaktion hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Berufsvertreter aus Information und Dokumentation zu Wort kommen zu lassen. Wir möchten unseren Leserinnen und Lesern zeigen, welche Herausforderung die Dokumentation und Archivierung dieser Menschenrechtsfälle darstellt, oder anders ausgedrückt, wir möchten den Dokumente der Menschenrechtsverletzungen und den Menschen, die sich für deren Bekämpfung engagieren, eine Stimme und einen Raum geben.

Dieses Themenheft, wie auch andere arbido-Hefte, strebt keine Vollständigkeit an. Dieses Heft möchte vielmehr eine Momentaufnahme der Institutionen der Schweiz darstellen, die sich täglich dieser humanitären Fragen annehmen. Die Redaktion möchte sich bei allen Autorinnen und Autoren herzlich bedanken, die einen Beitrag für dieses Heft geschrieben haben, wohl wissend, wie sehr die Wichtigkeit ihrer Arbeit wenig Zeit für das Verfassen von Artikeln übrig lässt – gerade bei Vertretern von Informations- und Dokumentationsberufen. Einige Institutionen und deren Vertreter – hier seien besonders die Archive erwähnt -, sind ebenfalls eingeladen worden, die Vielfalt der Quellen für unsere historischen Kenntnisse über ein Thema in ihren vielfältigen Facetten aufzuzeigen. Die Redaktion ist sich bewusst, dass es noch weitere Institutionen gibt, die Unterlagen zu grundlegenden Menschrechtsverletzungen verwahren, nicht zuletzt diejenigen zum Thema des Holocausts. Dieses Themenheft muss angesichts der grossen Breite des Themas lückenhaft bleiben. Es zeigt einen engen Ausschnitt einer vielschichtigen Wirklichkeit, deren Grösse uns erschreckt.

Mit diesem Themenheft hofft die Redaktion einen Beitrag zur Beachtung von einfachen, aber grundlegenden Werten und zu deren Respekt zu leisten. Diese Werte geben den Menschen das Recht, in aller Öffentlichkeit Kritik zu üben. Eine Kritik, die sich auf die Gegenwart und Zeugnisse von Tausenden von Menschen abstützt. Also Tausenden von Menschen, die täglich in einem gefährlichen Bereich tätig sind. Sie sind damit der gleichen Ungewissheit ausgesetzt, die auch unsere eigene Gesellschaft in Frage stellt.

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