Commentaires Résumé
2010/1 I&D in den politischen und wirtschaftlichen Organisationen

Das Centre for Research on Direct Democracy in Aarau

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Das Centre for Research on Direct Democracy (c2d) ist ein akademisches Forschungszentrum, das sich weltweit mit Fragen rund um direktdemokratische Einrichtungen (z.B. Referendum und Volksinitiative), deren Geschichte, rechtliche Ausrichtung, Funktionsweise und politische Implikationen auseinandersetzt. Sitz des c2d ist Aarau.

Das c2d in Kürze

Das c2d wurde 1993 an der Abteilung für Staatsrecht der Universität Genf (Département de droit constitutionnel) gegründet. Im September 2007 wurde das c2d als unabhängige Institution in das neu gegründete Zentrum für Demokratie Aarau (ZDA) überführt. Das c2d ist zudem ein der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Zürich zugeordnetes assoziiertes Institut.

Das Team des c2d besteht aus rund zwölf Politik- und Rechtswissenschaftlern, die u.a. eine internationale Datenbank unterhalten, interdisziplinäre wissenschaftliche Forschungsprojekte durchführen, Konferenzen organisieren und bestimmte Dienstleistungen erbringen.

Aktivitäten und Tätigkeitsbereiche des c2d 

c2d ist in folgenden Bereichen tätig:

Forschungszentrum

Ein Hauptaugenmerk von c2d gilt den Forschungsarbeiten über das Thema direkte Demokratie aus einer pluridisziplinären Perspektive. Die Unterstützung von c2d konzentriert sich auf Master- und Doktorarbeiten im genannten Bereich und auf die Teilnahme an nationalen und internationalen Forschungsprogrammen.

Informationszentrum

c2d hält Informationen bereit und stellt sich als Berater zur Verfügung. Themenschwerpunkt ist die direkte Demokratie. Das Angebot wird in erster Linie von Behörden und öffentlichen Verwaltungen und Universitäten, aber auch von Einzelpersonen in der Schweiz und aus dem Ausland genutzt.

Organisation von Konferenzen

c2d organisiert Konferenzen in der Schweiz und im Ausland zu verschiedenen Themenbereichen, welche einen Bezug zur direkten Demokratie aufweisen. Alle zwei bis drei Jahre wird eine grössere Regionalkonferenz durchgeführt. Für die Organisation der Konferenzen wird in der Regel die Zusammenarbeit mit lokalen und internationalen Partnern gesucht.

Publikationen

Eine weitere zentrale Tätigkeit von c2d besteht darin, die Forschungsergebnisse zu publizieren und sie damit anderen Forscherinnen und Forschern sowie der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. c2d verfügt über eine Online- Publikationsserie, die sog. «c2d Arbeitspapiere». Die Arbeitspapiere sind bei der Schweizerischen Nationalbibliothek registriert als Online-Serie (ISSN 1662-8152). Zu fast allen abgeschlossenen Forschungsprojekten existiert ein Forschungsbericht, der heruntergeladen werden kann. Ebenfalls heruntergeladen werden können Informationen zu einzelnen Konferenzen.

Bibliographie und Weblinks

In der Sektion Bibliothek wird eine ausführliche Bibliographie zu Werken über die direkte Demokratie und verwandte Themen geführt, ebenso die Thematik betreffende Weblinks. Künftig sollen Teile der Bibliographie als echte Online-Bibliothek (mit der Möglichkeit, einzelne Werke als PDF-Datei herunterzuladen) angeboten werden. Sämtliche Einträge des Angebots werden dem BibTex-Standard entsprechen.

Datenbank

Das eigentliche Herzstück von c2d bildet eine elektronische Datenbank zum Thema direkte Demokratie in der Schweiz, in Europa und weltweit. Die Datenbank hält Informationen bereit zu Werkzeugen von direkten Demokratien (z.B. zu Referendum und Volksinitiative) und zu deren Umsetzung/Auswirkung in Volksabstimmungen. Auf internationalem Level deckt die Datenbank die Resultate von gegen 3500 Abstimmungen in über 200 Ländern, Protektoraten, Provinzen und weiteren geographischen Einheiten ab, und dies bis zurück auf das Jahr 1791.

c2d führt auch zu Europa eine breit ge- fächerte Dokumentation, u.a. über direktdemokratische Einrichtungen in sämtlichen europäischen Ländern. Ein spezielles Augenmerk gilt dabei den zentral- und osteuropäischen Ländern und dem europäischen Integrationsprozess.

In Bezug auf die USA sind Informationen zu direktdemokratischen Einrichtungen für sämtliche 50 Staaten greifbar, plus weiterführende Informationen zur Umsetzung der entsprechenden Instrumente in drei als typisch zu bezeichnenden Staaten (Kalifornien, Massachusetts, Oregon). 

Die Daten zur Schweiz sind auf nationalem Level komplett von 1848 bis heute. Hilfreich war hier die enge Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Bundeskanzlei. Hinsichtlich der Kantone bietet c2d herausragendes Datenmaterial zur Entwicklung der direkten Demokratie und die Resultate sämtlicher Volksabstimmungen seit 1970.

In der Abteilung News finden Forsche- rinnen und Forscher zudem einen eingehenden Überblick über neuere Entwicklungen im Bereich direkte Demokratie in der Schweiz und weltweit.

e-democracy: die Datenbank www.edemocracycentre.ch/ 

2003 hat c2d ein neues Forschungszentrum ins Leben gerufen: Das E-Democracy Centre (e-DC) ist in den Räumlichkeiten von c2d angesiedelt und soll an den Erfolg von c2d anknüpfen, und zwar im Bereich Demokratie im Internet und weiteren Informationstechnologie-Bereichen. Das Zentrum widmet sich der Frage, welche Auswirkungen die neuen Informationstechnologien auf politische Prozesse haben und wie sie mit demokratischen Institutionen interagieren. Das Zentrum verfügt über ein interdisziplinär zusammengesetztes Netzwerk von Forscherinnen und Forschern in der ganzen Welt, welche in den Bereichen e-democracy und e-participation Studien durchführen.

Während c2d sich auf formale Aspekte der direkten Demokratie konzentriert, fokussiert e-DC seine Forschungen eher auf informelle Bereiche.

Die Entwicklung und Nutzung neuer Informations- und Kommunikationstechnologien hat nicht nur die Wirtschaft tiefgreifend verändert (e-commerce, e-business etc.), sondern auch die Regierungen (e-government, e-administration) und, in einem weiter gefassten Sinn, auch die gesamte Gesellschaft («information society»). Bis anhin existierte innerhalb der Sozialwissenschaften kein Forschungszentrum, das sich exklusiv mit e-democracy auseinandergesetzt hätte. e-DC füllt nun diese Lücke und versucht das Verständnis über die Auswirkungen der neuen Technologien auf die Gesellschaft im weiteren und auf die direkte Demokratie im engeren Sinn zu vertiefen und zu erweitern.

e-DC stellt drei Datenbanken zur Verfügung: 

– Die Datenbank zu demokratischen Innovationen liefert Informationen zu Initiativen im Bereich e-democracy. Ziel ist es, ein besseres Verständnis zu schaffen für innovative demokratische Praktiken, deren Eigenheiten/ Eigenschaften, Reichweite und mögliche Entwicklungen.

– Die News-Datenbank versucht, die sich rasch verändernden Entwicklungen im Bereich e-democracy festzuhalten. Entwickelt wurde zu diesem Zweck ein spezieller Web-Crawler, ein Tool also, das einem dabei hilft, das Internet nach Themen und Publikationen abzusuchen, die einen Bezug zu e-democracy aufweisen.

– Die Schweiz gehört mit zu den Pionieren im Bereich e-voting. Bereits 2001 wurden erste Versuche unternommen. Versuche mit Abstimmungen über Internet haben Konjunktur und werden die Abstimmungen und Wahlen in Zukunft stark verändern. In der E-voting-Datenbank Schweiz findet man die Resultate sämtlicher schweizerischer e-votings und weitere Informationen zum Thema e-voting.

Centre for Research on Direct Democracy (c2d), Zentrum für Demokratie Aarau ZDA, Küttigerstrasse 21, CH-5000 Aarau 

www.c2d.ch/

www.edemocracycentre.ch/ 

Google Earth: ZDA 

RSS-Feed: feed://www.c2d.ch/rss.php 

Tel. +41 (0)62 836 94 44

Fax +41 (0)62 836 94 45

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Stéphane Gillioz

Rédaction arbido

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Uwe Serdült

Dr. phil., Vice-Director, C2D – Centre for Research on Direct Democracy