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2007/2 New Library World – Was gibt es Neues in den schweizerischen Bibliotheken?

Wie ein Leuchtturm des Wissens und der Bildung. Kantonsbibliothek Baselland – www.kbl.ch

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Direkt beim Bahnhof Liestal erstrahlt die neue Kantonsbibliothek Baselland als Leuchtturm des Wissens und der Bildung. Sie will ein kultureller und gesellschaftlicher Treffpunkt sein und wurde unter dem Motto «Ein Haus für Menschen, keine Kaserne für Bücher» konzipiert. Die einprägsame Architektur ermöglicht Identifikation und hat das Potential zum Wahrzeichen.

Das neue Gebäude und das neue Bibliothekskonzept wurden vom Publikum schnell verstanden und gut angenommen. Dies ist uns sehr wichtig, weil die neue Kantonsbibliothek als kulturelles und gesellschaftliches Zentrum im Kanton Basel-Landschaft konzipiert wurde. Die Bibliothek soll ein Treffpunkt sein, wo die Leute gerne hingehen, sich treffen und austauschen können und wo sie sich gerne aufhalten.

Mit durchschnittlich 1000 BesucherInnen pro Tag ist die Kantonsbibliothek die am häufigsten besuchte Baselbieter Kulturinstitution. Das bediente Café im Eingangsbereich, die Leseterrasse und die gemütlichen Sessel in den Fensternischen machen die Kantonsbibliothek zu einem einladenden und anregenden Treffpunkt. Der Veranstaltungsraum für ca. 80 Personen hat einen eigenen Hauseingang und kann daher auch ausserhalb der Bibliotheksöffnungszeiten bespielt respektive an Dritte vermietet werden.

Im Winterhalbjahr bietet die Kantonsbibliothek ein Kulturprogramm mit rund 20 literarischen und musikalischen Veranstaltungen an. Dafür werden bewusst Kooperationen mit anderen Kulturveranstaltern gesucht. Etwa die Hälfte der Veranstaltungen finden an den bibliotheksoffenen Sonntagen statt und werden mit kulinarischen Angeboten aus dem Café bereichert.

Die Kantonsbibliothek eignet sich gut für repräsentative Aufgaben und Apéros. Dies hat sich beim offiziellen Empfang des Nationalratspräsidenten Claude Janiak durch die Baselbieter Regierung in der Kantonsbibliothek bestätigt. Diese Funktion als Gastgeberin trägt stark dazu bei, sowohl «bibliotheksferne» Leute als auch öffentliche Aufmerksamkeit für die Kantonsbibliothek zu gewinnen.

Vermittlung von Medien und Information

Als Studien- und Bildungsbibliothek ergänzt die Kantonsbibliothek die Angebote und Dienstleistungen der Gemeinde- und Schulbibliotheken und sammelt das regionale Schrifttum. Mit ihrem Kinder- und Jugendangebot nimmt sie die Funktion einer allgemeinen öffentlichen Bibliothek für Liestal und Umgebung wahr. Sie bietet auf vier Geschossen 80000 Medien aller Art und für die verschiedenen Alters- und Sprachgruppen an. Auf dem jeweiligen Geschoss werden die BenutzerInnen bei ihrer Informationssuche von den BibliothekarInnen beraten und unterstützt. Neben Schülern und Studenten nutzen auch Erwachsene in Aus- und Weiterbildung die Kantonsbibliothek gerne als Lernzentrum. Dafür stehen Gruppen- und Einzelarbeitsplätze zur Verfügung.

Die momentan 17 000 eingeschriebenen BenutzerInnen leihen jährlich rund 650 000 Bücher und Medien aus. Dank RFID geschieht dies in Selbstausleihe mit gleichzeitiger Mediensicherung. Die Rückgaben werden während den Öffnungszeiten vom Bibliothekspersonal bearbeitet und kontrolliert. Ausserhalb der Öffnungszeiten steht dafür ein Rückgabeautomat zur Verfügung. Abholeinladungen sowie erste Mahnungen werden, wenn immer möglich, per Mail oder SMS verschickt. Wir bevorzugen den bargeldlosen Zahlungsverkehr und bieten daher die Gebührenbezahlung per Kreditkarte im Internet oder direkt in der Bibliothek an. Neue BenutzerInnen können sich von zuhause aus direkt auf der Homepage der Kantonsbibliothek selbst einschreiben.

Architektur

Das unverwechselbare Bibliotheksgebäude bringt das Konzept und die Philosophie der Kantonsbibliothek gut zum Ausdruck. Die in der Nacht beleuchtete Laterne auf dem Dach soll einen Leuchtturm des Wissens und der Bildung symbolisieren – einen Leuchtturm, der weit in die Region ausstrahlt. Enlightment im Sinne von Aufklärung und Bildung. Der Lichthof unter der Laterne verbindet alle sechs Geschosse und macht die Orientierung im Haus sehr einfach. Im Lichthof sind auch das Treppenhaus sowie der Buch- und Personenlift untergebracht.

Dank dem Lichthof und der grosszügigen Verwendung von Glas bietet das Gebäude eine innere Transparenz und verschiedene überraschende Einblicke. Man kann sehen und gesehen werden, oder aber sich an einen Arbeitsplatz in den Fensternischen zurückziehen.

Über eine Rampe betritt man das zum Bahnhofplatz hin verglaste Erdgeschoss mit Café und Information im Eingangsbereich. Bewusst wurde das Café an der Eingangsfront platziert, um von aussen Einblick in einen belebten Treffpunkt zu geben. Mehr noch als Bücher und Medien vermögen Menschen andere Menschen anzuziehen und neugierig zu machen.

Das Erdgeschoss sowie die drei darüber liegenden Obergeschosse mit insgesamt 2000 m2 Nutzfläche bilden den Publikumsbereich. In den zwei Untergeschossen mit insgesamt 1500 m2 Nutzfläche befinden sich die Magazine für ca. 300 000 Bücher sowie die Verwaltung, Buchbinderei und die Lagerräume.

Vom ursprünglichen Lager- und Weinhandelshaus mit direktem Eisenbahnanschluss aus den 1920er Jahren ist die massive Holzkonstruktion erhalten und sehr gut sichtbar geblieben. Als Kontrast dazu sind die neuen Einbauten in einem hellen Gelbton oder in Glas gehalten. Die Möbel sind weiss.

Die neue Kantonsbibliothek steht im ehemaligen Güterbahnhofsareal, das umgenutzt und zu einer städtischen Begegnungszone aufgewertet wird. Damit verfügt die Kantonsbibliothek über eine hervorragende Verkehrsanbindung an Bus und Bahn sowie über genügend Parkierungsmöglichkeiten für Autos sowie für Velos direkt vor dem Haus. Dieser Standort unterstreicht die Funktion als gesellschaftlicher und kultureller Treffpunkt und gibt der Kantonsbibliothek die Möglichkeit, noch mehr Leute anzusprechen.

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Gerhard Matter

Kantonsbibliothekar Baselland

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A proximité immédiate de la gare de Liestal, la nouvelle Bibliothèque cantonale de Bâle-Campagne rayonne comme un phare du savoir et de la formation. Elle entend être un lieu de rencontre social et culturel et sa conception a été guidée par la devise Une maison pour l’homme, pas une caserne à livres. Sa spectaculaire architecture permet son identification et est appelée à devenir un emblème. Par une rampe, nous pénétrons dans un rez-de-chaussée aux baies vitrées donnant sur la place de la gare. C’est là dans le secteur de l’entrée que se trouvent la cafétéria et l’accueil. De façon délibérée, la cafétéria a été aménagée le long de la façade d’entrée pour donner à voir de l’extérieur sur un point de rencontre animé. Plus encore que les livres et les médias, les hommes peuvent attirer d’autres hommes et éveiller la curiosité. Les 17 000 lecteurs et lectrices actuellement inscrit(e)s empruntent annuellement près de 650000 livres et médias. Grâce au système RFID, cela se passe en autoprêt en toute sécurité. Les retours sont traités et contrôlés par le personnel de la bibliothèque durant les heures d’ouverture. En dehors de celles-ci, un automate est à disposition pour les retours. Les demandes à venir retirer un document ainsi que les premiers rappels sont envoyés par e-mail ou par SMS chaque fois que cela est possible. Nous préférons les transactions sans numéraire et proposons donc le paiement par carte de crédit des émoluments, via Internet ou directement à la bibliothèque. Les nouveaux lecteurs et nouvelles lectrices peuvent s’inscrire directement à la maison depuis le site Internet de la Bibliothèque cantonale