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2018/1 Archive und Bibliotheken für das Kulturerbe

Editorial: Archive und Bibliotheken für das Kulturerbe

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Archive und Bibliotheken machen mit bei der Kampagne zum Kulturerbejahr 2018.

Es wird ständig neu erschaffen, es ist Teil unser aller Geschichte, es erzählt selbst Geschichten und stiftet dabei Identität. Das sind nur einige der Facetten, die widerspiegeln, was wir unter Kulturerbe verstehen. Konsens herrscht heute darüber, dass dem Kulturerbe grosse Bedeutung zuzuschreiben ist. Von dessen Wichtigkeit sind auch politische Entscheidungsträger überzeugt; das Bundesamt für Kultur (BAK) sieht in ihm «Potenzial für eine demokratische und nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft». Das BAK folgt damit der Europäischen Kommission, die das Europäische Kulturerbejahr angeregt hatte. Die Schweiz beteiligt sich aktiv bei diesem europäischen Aktionsjahr, um auf die fundamentale Bedeutung unseres Kulturerbes für alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens aufmerksam zu machen. Hauptpartner ist das Bundesamt für Kultur, das Patronat trägt Bundespräsident Alain Berset persönlich.

Eigens für das Kulturerbejahr 2018 wurde ein Trägerverein gleichen Namens gegründet, der während des ganzen Jahres vielfältige Vermittlungs- und Kommunikationsprojekte auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene anstösst und koordiniert. Diese Projekte sollen 2018 landesweit das kulturelle Erbe der Schweiz in den Mittelpunkt rücken.
BIS engagiert sich als Partner und der VSA ist Mitglied des Trägervereins Kulturerbejahr 2018.

Der Trägerverein und das BAK haben das Kulturerbejahr ausgehend von historischen Bauten und archäologischen Fundstätten konzipiert – den «sichtbarsten Elementen» unseres kulturellen Erbes, wie es in den offiziellen Verlautbarungen heisst. Dabei haben die beiden Akteure offenbar vergessen, wie gut sichtbar – und besser noch: fühl-, spür- und erlebbar – das mannigfaltige Kulturerbe in Bibliotheken und Archiven ist. Gerade die Schweizer Bibliotheken, die jährlich von etwa der Hälfte der in der Schweiz wohnhaften Menschen besucht werden, sind für Bevölkerungsgruppen jeglichen Alters ein idealer Ort, um Kulturerbe (neu) zu entdecken, zu erfassen und sich damit auseinanderzusetzen. So bieten sich Bibliotheken an als Orte, an denen die Menschen sowohl in den Dialog mit ihrem Kulturerbe treten als auch untereinander den Dialog über den Wert ebendieses Erbes führen können. Darum ist diese Ausgabe von arbido ganz dem Kulturerbe gewidmet.

Marty Sara 2014

Sara Marty

Sara Marty ist wissenschaftliche Archivarin und Projektleiterin bei archivsuisse in Kehrsatz/Bern. Von 2011 bis Ende 2020 arbeitete sie im Dokumentationszentrum doku-zug.ch, das sie ab 2017 als Geschäftsführerin leitete und 2020 in die Stadt- und Kantonsbibliothek Zug überführte. Von 2015 bis 2022 war sie Chefredaktorin von arbido.

Elle a étudie à Lausanne et obtenu sa Licence ès Lettres en 2004. Quoi qu'elle soit rentrée en Suisse alémanique peu après, elle profite toujours de chaque occasion qui se présente pour aller en Romandie. Après avoir travaillé quelques années en marketing et puis comme journaliste, elle a trouvé sa vocation dans le champ professionnel de l'information documentaire. Von 2012 bis 2014 hat sie das Weiterbildungsprogramm in Archiv-, Bibliotheks- und Informationswissenschaften der Universitäten Bern und Lausanne absolviert und den Titel Master of Advanced Studies in Archival, Library and Information Science (MAS ALIS) erhalten. Ihre MAS-Masterarbeit trägt den Titel «Schweizer Dokumentationslandschaft im Wandel: die Suche nach einem Berufsverständnis».