Bibliothek Information Schweiz BIS
Bibliothek Information Schweiz (BIS) ist der nationale Verband der Bibliotheken und Informationszentren und ihrer Mitarbeitenden. 2008 aus der Fusion des Verbandes der Bibliotheken und Bibliothekarinnen/Bibliothekare (BBS) und der Schweizerischen Vereinigung für Dokumentation (SVD) entstanden, zählt er heute rund 1600 Mitglieder aus der ganzen Schweiz. 300 davon sind Kollektivmitglieder: von der kleinen Gemeindebibliothek mit einigen wenigen Mitarbeitenden bis zu den grossen wissenschaftlichen Bibliotheken mit über 200 Angestellten.
Interessen vertreten
Seit 2013 können auch sogenannte Interessengruppen vollwertige Mitglieder des BIS werden, d.h. mit Pflichten wie dem Mitgliederbeitrag und BISkonformen Statuten und mit Stimmrecht an der Generalversammlung, ebenfalls gemäss Beitragshöhe. Die Interessengruppen sind auch im Beirat vertreten, der den BIS-Vorstand berät und Projekte anregt. Interessengruppen sind Zusammenschlüsse von Fachpersonen und Institutionen, die spezifische Interessen ihrer Mitglieder fördern und vertreten. Zurzeit haben sich 14 Interessengruppen dem BIS angeschlossen. Die 15., die IG der italienischen Schweiz, ist im Entstehen. Und auch die 16. ist bereits angedacht: Sie müsste dem I von BIS, also der ehemaligen SVD-Sparte, mehr Gewicht verleihen. Gemäss einer Abschlussarbeit im Rahmen des MAS ALIS Bern/Lausanne gibt es über 200 Dokumentationen in der Schweiz. Die dort beschäftigten Informationsfachleute sollten ebenfalls von den Angeboten des BIS profitieren können: Weiterbildungskurse, Fachtagungen und alle zwei Jahre ein nationaler Fachkongress.
Aus- und weiterbilden
Eine der Hauptaufgaben des Verbandes ist gemäss Statuten die Förderung seiner Mitglieder und die Entwicklung der Bibliotheken und des Informationswesens in der Schweiz. Dass Weiterbildung in einem sich immer schneller verändernden Berufsumfeld wichtig ist und auch genutzt wird, zeigen die steigenden Teilnehmerzahlen der Kurse. Die wichtigste Aufgabe des Verbandes jedoch ist die Grundbildung. In der Schweiz ist die Berufsbildung ein Zusammenspiel von Bund, Kantonen und den sogenannten Organisationen der Arbeitswelt (Verbände). Als Vertreter einer relativ kleinen Berufssparte hat sich der BIS (resp. seine Vorgängerverbände) in den 90er-Jahren mit dem VSA zusammengetan, die Ausbildungsdelegation I+D gegründet und damit den Grundstein zur Berufsausbildung I+D-Fachfrau/Fachmann gelegt. Seit 1998 wurden schweizweit über 1000 I+D-Fachleute ausgebildet. Zahlreiche dieser I+D-Fachleute haben sich an den Fachhochschulen in Genf oder Chur in «Information Science» oder «Information documentaire» weitergebildet. Wer den Weg über die Fachhochschulen oder Universitäten nicht einschlagen will oder kann, hat zurzeit in der Schweiz – abgesehen vom Kurswesen – keine Möglichkeit, sich beruflich fortzubilden. Im Bereich höhere Berufsbildung ist der Verband ganz speziell gefordert. Zuständig für solche Aufgaben ist die Ausbildungsdelegation I+D.
Lobbyieren und netzwerken
Für andere aktuelle Themenkreise hat der Verband Arbeitsgruppen eingesetzt. Sehr erfolgreich arbeitet die AG Statistik, die zusammen mit dem Bundesamt für Statistik (BFS) die Zahlen für die Bibliotheksstatistik erhebt und damit für den Verband wichtige Facts und Figures liefert. Neu geschaffen wurde die AG Berufsethik, die BibliothekarInnen und Informationsfachleute über den BIS-Ethikkodex informiert und sie für ethische Fragen sensibilisiert. An einer wichtigen Debatte beteiligt ist auch die AG Urheberrecht: Im Zusammenhang mit der Frage der Bibliothekstantiemen müssen die rechtlichen Grundlagen der digitalen Welt angepasst werden. Hier agiert der Verband als Lobbyist. Es gilt, Politiker und Politikerinnen anzusprechen und auf die Situation der Bibliotheken aufmerksam zu machen.
Eine weitere zentrale Aufgabe des Verbandes ist die Pflege eines Netzwerks. Mit dem BIS-Kongress, der alle zwei Jahre in einer anderen Region stattfindet, bringt der BIS nicht nur aktuelle Themen aufs Tapet, sondern er versammelt 300 bis 400 engagierte Berufsleute aus der Informations- und Bibliothekswelt an einem Ort. Dem fachlichen Austausch zwischen den TeilnehmerInnen wird ebenso grossen Wert beigemessen wie den Referaten. Die Vernetzung macht selbstverständlich an den Landesgrenzen nicht halt. Das zeigen die engen Kontakte, die der BIS zu den Verbänden der umliegenden Länder pflegt.
Mit sieben Jahren ist der BIS ein sehr junger Verband, gleichwohl hat es sich gezeigt, dass er bereits den Kinderschuhen entwachsen ist. All seinen vielfältigen Aufgaben – Aus- und Weiterbildung, Interessenvertretung, Lobbying und Netzwerk – kann der BIS nur dank einer optimal funktionierenden Geschäftsstelle gerecht werden. Ebenso wichtig für eine erfolgreiche Verbandsarbeit ist ein Vorstand, in dem alle Sprachregionen angemessen vertreten sind und der von den wichtigsten Institutionen des Landes bestellt wird. Und es braucht Sie, die Mitglieder. In deren Auftrag der Verband letztlich aktiv ist.
Bibliothek Information Schweiz BIS
Gründung: 1.1.2008 (Fusion von Verband der Bibliotheken und Bibliothekarinnen/Bibliothekare (BBS) und Schweizerischer Vereinigung für Dokumentation (SVD)
Rechtsform: Eingetragener Verein
Sitz: Aarau
Aktionsraum: Schweiz
Mission: Förderung und Entwicklung der Bibliotheken und des Informationswesens in der Schweiz. Der Verband dient der fachlichen Vernetzung seiner Mitglieder. Dazu gehören insbesondere die Bereiche Aus- und Weiterbildung, Mitgliederinformation, Lobbying, nationale und internationale Kooperationen.
Mitglieder: 1200 Einzelmitglieder, 17 Fördermitglieder, 300 Kollektivmitglieder, 15 Interessengruppen
Präsidium: Herbert Staub
Publikationen: arbido (4 Ausgaben jährlich)
Webseite: www.bis.ch
Kontakt: info@bis.ch