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Früher scheint es so einfach gewesen zu sein: Aus dem lateinischen documentum, der «Lehre» oder dem «Beweis», wurde das «beweisende Schriftstück». Es existierte als sichtbare Zeichen auf einem fassbaren Träger und sofern sein Wert als hoch genug eingeschätzt wurde, fand es als unerschütterliches Zeugnis geistiger Reflexion oder Verwaltungsarbeit Aufnahme in ein Archiv oder eine Bibliothek. Das Aufkommen von Tonträgern, Fotografie und Film weitete den Dokumentenbegriff und stellt Gedächtnisinstitutionen vor neue Herausforderungen bezüglich Evidenzwert, Interpretation und Manipulation. Dann kam die digitale Transformation und liess das Dokument implodieren. Heute sind Originale und Kopien nicht mehr dualistisch und Dokumente sind nicht mehr statisch, sondern evolutiv.